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„Auf Ab- und Umwegen zu neuen Zielen“ – Experte Zug-IT bei start

„Auf Ab- und Umwegen zu neuen Zielen“

Steffen fährt Zug und das ganz vorne und noch immer, auch seit er zum Experten für Zug-IT umgestiegen ist, wo er seine Erfahrungen vorheriger beruflicher Stationen einbringen kann.

Läuft bei dir

Absolut! Ich nehme nicht immer den kürzesten Weg, aber das ganz absichtlich. Denn manche Erfahrung entlang oder abseits des Weges ermöglicht es erst, dass man an späterer Stelle erfolgreich sein kann.

Wie dein Werdegang im IT-Bereich, den du erst verlassen hast und nun weiterführst?

Genau. Und das ist kein Weg zurück, sondern ganz klar nach vorn. Ich war tatsächlich viele Jahre in ITK-Unternehmen tätig, von Service, über Teamleitung, bis zuletzt im Einkauf und war immer wieder betroffen von den bekannten Themen, wie komplizierte Prozesse und steile Hierarchien sowie diverse Reorganisationen. Diesen Weg wollte ich so nicht nur nicht zu Ende, sondern nicht einmal mehr weitergehen. Zeitlich hatte ich die Hälfte meines Berufslebens erreicht und wollte einfach auch noch mal etwas komplett Neues erleben und erlernen. Und habe daher im Oktober 2021 meinen Quereinstieg als Lokführer bei der DB Cargo begonnen.

Gut oder vielmehr Güter

Das Lernpensum war nicht ohne, aber ich habe die Entscheidung nie bereut. Nach einem Abzweig zu DB Regio machte ich dann erst einmal endgültig Halt – im Personennahverkehr. Im Verlauf des Jahres 2022 erfuhr ich aus der regionalen Presse von der Übernahme des Teilnetz Taunus durch start und auch aufgrund der Wohnortnähe wurde start mein nächstes Ziel. Neue Technologien haben mich schon immer interessiert, und mit Wasserstoff durch den Taunus fahren? Super! Meine Initiativbewerbung fiel auf fruchtbaren Boden und aufgrund der Zugehörigkeit von start zum DB Konzern, war der Wechsel einfach möglich.  

Aber das war nicht aller Erfahrung Ende

Ich bin direkt gut eingestiegen und habe die Inbetriebnahme mit vorbereitet, die ersten Testfahrten auf den Wasserstoff- und Dieselzügen absolviert, dann bei den Ausbildungen der Lokführer unterstützt und im laufenden Betrieb die Fahrten entsprechend der Schichtplanung durchgeführt. Das lief gut, buchstäblich, und gerade die Inbetriebnahme war sehr spannend. Vor wenigen Monaten erfuhr ich dann, dass die Start Zentrale einen Experten für Zug-IT sucht. Das hat mich sehr gereizt und so habe ich mich beworben und bekam den Job.   

Passte denn das Bewerberprofil auf dich?

Da ist das Gute bei start. Es werden Anforderungen beschrieben, keine Bewerberschablonen abgebildet. Und manche Stelle wird ja auch entsprechend der Anforderungen der Netze oder Verkehrsverträge überhaupt erst geschaffen und da gibt es gar keine Blaupausen. Aber ja, ich spiegelte mich in der Stellenbeschreibung gut wider, was die IT-seitigen Anforderungen betrifft und bringe eben auch die Zug- und Unternehmensperspektive mit ein. Ich war und bin ein Allrounder in der IT und muss aktuell natürlich viele Dokumente lesen, um die technischen Details zu verinnerlichen. Es macht mir aber grundlegend Spaß, mir weiteres Wissen anzueignen und die Kolleginnen und Kollegen unterstützen mich auch tatkräftig. Wir sind ein Team, das höre ich auch von anderen Communities bei start, aber bei der ITK Community fühle ich es am eigenen Leib.

Und dann fehltest du plötzlich als Lokführer

Nicht ganz. Es gab eine Übergangszeit, so dass für Start Taunus meine Schichten neu geplant bzw. nachbesetzt werden konnten und ich habe das Fahren auch nicht völlig aufgegeben. Ich kann die für den Führerschein nötigen Fahrstunden im Rahmen meiner neuen Tätigkeit weiter leisten und wenn es passt, auch darüber hinaus Fahrten oder Schichten übernehmen. Und diese Erfahrung hilft mir dann auch wieder in den Projekten der Zug-IT.

Was sind deine aktuellen Projekte?

IT administrieren, Software beschaffen, Dienstleister steuern, Termine und Themen mit den Kolleginnen und Kollegen in den Netzen koordinieren, Konzepte erstellen und natürlich: Probleme lösen. Dabei gibt es ebenfalls selten Blaupausen, jedes Problem bedarf mitunter einer ganz eigenen Lösung und immer einer Einzelbetrachtung. Schön ist es natürlich, wenn andere Themen im Fahrwasser ebenfalls in Bewegung kommen und mindestens ein Stück weit mit vorangetrieben werden. So können Prozesse etabliert und nutzbar gemacht werden und am Ende die Fahrgäste und unsere Kollegen vor Ort zum Beispiel bessere Information in den Zügen haben. Und so muss ich nun auch weiter, der Taunus ruft…