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Gewalt im Zug? – Nicht mit uns!

Sicherheit im Zug: So schützen wir Mitarbeiter:innen und Fahrgäste 

 

2.558. So viele Angriffe zählte die Deutsche Bahn im Jahr 2019 allein auf Zugpersonal. Angesichts dieser Zahl ist es für uns umso wichtiger, dass wir unsere Mitarbeiter:innen bestmöglich gegen verbale und körperliche Angriffe schützen – ebenso wie alle Fahrgäste. In einem Zug befinden sich zu allen Tageszeiten auf relativ engen Raum viele Menschen in ganz unterschiedlichen  persönlichen und emotionalen Situationen. Da reicht manchmal schon die Frage nach einer gültigen Fahrkarte oder die Bitte nach mehr Ruhe aus, um zwischenmenschliche Konflikte auszulösen. Im schlimmsten Fall führen diese zu körperlichen Auseinandersetzungen oder Drohungen. Damit solche Situationen nicht ausarten, beherrschen unsere Fahrgastbetreuer:innen und unser Sicherheitspersonal neben Feingefühl und Menschenkenntnis auch Maßnahmen zur Gewaltprävention.

Daniel Hentschel – Eisenbahnbetriebsleiter (start Safety Manager)
Daniel Hentschel – Eisenbahnbetriebsleiter

 

"Der Schutz von Personen im Zug ist ein sehr komplexes Themengebiet, da reicht eine einmalige Schulung in diesem Gebiet nicht aus. Unser Personal besucht daher jährlich Fortbildungsunterrichte und Coachings und wird am Arbeitsplatz zu Schulungszwecken beobachtet, “ erklärt der start Safety Manager Daniel.

„Unser Zugpersonal im Netz Niedersachsen Mitte wird entsprechend der Gewerbeordnung § 34a Bewachungsgewerbe ausgebildet und geprüft. Das bedeutet, dass diese Fahrgastbetreuer:innen von der jeweils zuständigen Behörde offiziell dazu befähigt sind, andere Personen zu schützen.“

 

 

Sicherheit wird bei start großgeschrieben, deshalb ist bei der Start Unterelbe beispielsweise jeder Zug mit mindestens einem:r Mitarbeiter:in besetzt, die:der die Situation im Auge behält. An Freitag- und Samstagabenden unterstützt zusätzliches Sicherheitspersonal unsere Kolleg:innen, sodass alle Reisenden sicher an ihr Ziel gelangen. Kommt es zu Auseinandersetzungen oder anderen kritischen Situationen greift ein festgelegter Verhaltenskodex, der Maßnahmen zu verschiedensten gewaltsamen Szenarien berücksichtigt. Unsere Mitarbeiter:innen sind dadurch für den Fall der Fälle vorbereitet und wissen, wie sie beispielsweise mit alkoholisierten Fahrgästen umgehen müssen.

Was passiert im Ernstfall?

Zum Glück lösen sich Diskussionen meist recht schnell von alleine auf. Falls nicht, gilt jedoch sowohl für das Zugpersonal als auch für die Reisenden: Meldekette starten! Unsere Mitarbeitenden oder das Sicherheitspersonal sollten bei schwierigen Situationen oder dem Gefühl von Bedrohung die ersten Ansprechpartner:innen sein. Diese wissen, wie sie in bestimmen Situationen deeskalierend einwirken und die Anwesenden beruhigen können. Ist niemand unmittelbar erreichbar, können unsere Fahrgäste die Sprechanlagen an den Ein- und Ausstiegen sowie in den Sanitäranlagen im Zug nutzen. Innerhalb weniger Sekunden wird der Kontakt zu unserem Personal hergestellt. Die Kolleg:innen können erste Tipps und Hilfestellungen geben und falls nötig zusätzliche Hilfe anfordern.

Sprechanlage

Sprechanlage

Beispiele Sprechanlage im Zug

Eskaliert eine Auseinandersetzung und führt sogar zu Gewalt, sollten Opfer oder Zeugen die Gefahrenbremse im Zug ziehen. Auch in solchen Fällen sind unsere Mitarbeiter:innen über die Sprechanlage erreichbar, ggf. kann sogar die Polizei alarmiert werden. Die Einhaltung dieser Meldekette ist enorm wichtig, denn sie trägt dazu bei, dass alle zuständigen Mitarbeiter:innen über das Geschehen im Zug rechtzeitig informiert sind und schnellstmöglich handeln können. Schließlich ist es im Interesse aller Beteiligten, dass sich niemand verletzt und Konflikte schnell aus der Welt geschafft werden.

Zivilcourage ist auch im Zug gefragt und trägt zum Schutz der Mitmenschen bei! Aber: „Im Ernstfall geht der Eigenschutz unseres Personals und der Fahrgäste natürlich immer vor. Gewalt wird in start Zügen nicht geduldet, gewalttätige Personen werden von uns mit sofortiger Wirkung von der Fahrt ausgeschlossen – wenn nötig auch mit Hilfe der Bundespolizei. Bei schweren oder wiederholten Verstößen erteilen wir sogar Hausverbot und erstatten Anzeige gegen den oder die Täter:innen“, erklärt unser Safety Manager Daniel. Wir raten immer dazu, dass Betroffene im Anschluss an einen Vorfall außerdem eine Anzeige bei der Bundes- und Landespolizei erstatten und den Fall telefonisch bei der 3-S-Zentrale der DB Station&Service AG melden.

Gefahrenbremse

Beispiel Gefahrenbremse

Doch nicht nur unsere Fahrgastbetreuer:innen sorgen in sämtlichen start Zügen für eine sichere Reise. Zukünftig können Überwachungskameras maßgeblich dazu beitragen, dass die Hemmschwelle für körperliche Attacken höher ist und Täter:innen auch nachträglich noch ermittelt und für Straftaten belangt werden können.

 

Immer in der Nähe

Unsere Mitarbeiter:innen können sich immer auf ihr Wissen aus den Schulungen und auf ihre Kolleg:innen verlassen, egal ob im Zug oder in unseren regionalen start Büros entlang der Streckennetze. Unsere Kolleg:innen in Cuxhaven, Soltau und Hildesheim, ermöglichen durch Absprachen auf kurzen Weg und auch schnellen persönlichen Kontakt jederzeit Hilfe. Das ist auch für die Weiterentwicklung der präventiven Schulungen bei start sehr wichtig: „Erleben unsere Mitarbeiter:innen für sie neue Situationen oder häufen sich bestimmte Vorkommnisse, bekommen wir das direkt vor Ort mit. Dadurch können wir schnell Lösungen finden und diese in Schulungsmaßnahmen umsetzen, sodass wir jederzeit bestmöglich vorbereitet sind“, erklärt Daniel.

Wir möchten, dass sich unsere Fahrgäste und Mitarbeiter:innen bei uns sicher fühlen und wünschen allen eine gute Fahrt mit start!

start Standorte in den Regionen

 

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