Beste Aussichten –Triebfahrzeugführerin bei start
Cassandra ist als Triebfahrzeugführerin (Tf) im Taunusnetz unterwegs und eine von vier Kolleginnen, die die Männerdomäne (auf-)mischen.
Wo du bist, ist vorne, aber seit wann bist du als Tf unterwegs und wie bist du auf den Beruf gekommen?
Das war reiner Zufall! Ich war als Raumausstatterin tätig und vor allem gehaltsmäßig hat mich das nicht überzeugt. Aber vielleicht war es auch mein Schwerpunktgebiet Boden, das mir dann einfach auch über die Jahre hinweg zu wenig Abwechslung bot. Meine Freundin Kathrin, die aktuell auch bei start als Betriebsplanerin tätig ist, machte mich auf den Quereinstieg bei der HLB aufmerksam. Und so wurde ich Tf und ging am 11.12.2022 zu start, der neuen Betreiberin des RMV-Taunusnetzes, über.
Wie war die Ausbildung und wie ist es jetzt?
Ich habe mich am Anfang nur wenig mit den Anforderungen beschäftigt und ich muss sagen: zum Glück! Denn vielleicht hätte mich die Beschreibung der Aufgaben und der Schichtdienst auch abgeschreckt. Aber so kam eins zum anderen: Bewerbung, Gespräch, Zusage, Ausbildungsstart. Die Ausbildung hat mir von Beginn an großen Spaß gemacht und nach 9 Monaten, im November 2020, startete ich in mein neues Leben als Triebfahrzeugführerin. Heute kann ich sagen: Es ist genau mein Ding. Ich muss zwar manchmal auch etwas stärker anpacken, etwa wenn die Kupplung streikt, aber das ist selten. Die modernen Züge machen es einem buchstäblich leicht und die Unterstützung untereinander ist wirklich gut. Kein Mann macht dumme Sprüche, wenn die alleinige Kraft mal nicht ausreicht und Kollegen wie Kolleginnen sind mit Tat und Rat zur Stelle. Meine Erfahrungen im Handwerk waren da durchaus auch Mal anders, aber auch da hat sich ja inzwischen Einiges getan.
Aber nun zu den Schichten – nervt das manchmal?
Absolut nervt das mitunter. Vor allem, wenn sie sehr spät oder früh sind. Aber: Dann siehst du den fulminanten Sonnenunter oder -aufgang und das ist jedes Mal aufs Neue überwältigend. Der flutet den ganzen Führerstand, in dem du alleine sitzt und den Moment genießt. Und start ist in der Frage der Schichteinteilung ein guter Zuhörer. Als mir einige Einteilungen nicht gut in den persönlichen Plan passten, wurde das ernst und wahrgenommen und man ist mir entgegengekommen. Die Personaleinsatzplanung geschieht in Absprache mit uns allen und wir stimmen uns auch untereinander ab. Und, um nochmals auf den Anfang zurückzukommen: Gehaltlich habe ich gegenüber meinem vorherigen Job einen enormen Sprung gemacht. Und die Abwechslung ist – auch wenn es manchmal herausfordernd ist – gegeben und das Positive an meinem Beruf als Tf überwiegt eindeutig. Kurzum: ich fühle mich wohl, im Führerstand und bei start.